Wellness-Urlaub in der Rehaklinik

Diese Prog­nosen präsen­tierte das Insti­tut für Freizeit­forschung aus München auf der welt­größten Touris­tikmesse, der Inter­na­tionalen Touris­mus Börse (ITB) in Berlin. Zum Ver­gle­ich: Im Jahr 2002 hat­ten nach Berech­nun­gen des Insti­tuts etwa 1,6 Mil­lio­nen Deutsche eine gesund­heit­sori­en­tierte Urlaub­sreise unternommen.
Allerd­ings, so schätzen Experten, werde die Nach­frage nach reinen Entspan­nungsange­boten in Zukun­ft nicht weit­er wach­sen. Die neue Entwick­lung heißt Med­ical Well­ness: Urlaub­sreisen mit medi­zinis­chem Pro­gramm wie Rück­engym­nas­tik oder Phys­io­ther­a­pie. Auf einen Med­ical-Well­ness-Boom hof­fen nicht nur Hotels. »Beson­ders Rehak­liniken in attrak­tiv­en Kurorten kön­nen von dieser Entwick­lung prof­i­tieren«, sagt Kai Illing, Inhab­er des Lehrstuhls für Gesund­heits­man­age­ment im Touris­mus in Graz. Zurzeit seien rund 30 Prozent aller Bet­ten in deutschen Rehak­liniken nicht belegt. Durch Med­ical-Well­ness-Ange­bote könne diese Zahl um ein Drit­tel reduziert wer­den, so Illing. »Hier steckt enormes wirtschaftlich­es Potenzial.«
Die Kliniken wollen den Anteil der Selb­stzahler unter ihren Patien­ten erhöhen. »Ger­ade für ländliche Kliniken bietet Med­ical Well­ness ein attrak­tives ökonomis­ches Stand­bein«, sagt Lutz Lung­witz, Vor­sitzen­der des vor kurzem gegrün­de­ten Deutschen Med­ical Well­ness Ver­ban­des. Ziel des Ver­bands sei es, »durch ein neues Zer­ti­fikat den Begriff Med­ical Well­ness vor Ver­wässerung zu schützen«. So sollen die Gren­zen zwis­chen medi­zinis­chen und reinen Wohlfüh­lange­boten klar­er wer­den. »Med­ical Well­ness ist Urlaub unter ärztlich­er Auf­sicht«, betont Lungwitz.
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